Ja, wir wollen auch ein Kennzeichnungssystem, das die  Reparierbarkeit von Elektro- und Haushaltsgeräten bewertet. Das sagt die  überwältigende Mehrheit der 2’665 Schweizer Konsumenten, die sich in  den letzten drei Wochen an der Umfrage der Konsumentenschutz-Allianz  beteiligt haben. Die Teilnahme zeigt das starke Interesse am Thema  Reparierbarkeit.

Frankreich ab 2021 mit Reparatur-Label

Die EU hat das Konzept des Rechts auf Reparatur eingeführt. Nun  werden in Frankreich ab 2021 Smartphones, Laptops, Fernseher,  Waschmaschinen und Rasenmäher ein Label mit einem  “Reparierbarkeitsindex” tragen, das den Grad der Reparierbarkeit von  Produkten nach objektiven Kriterien bewertet. Dies wird die Hersteller  dazu veranlassen, Produkte anzubieten, die langlebiger und  reparaturfähiger sind, was der Umwelt und den Konsumenten zugute kommt.

Lebensdauer und Reparierbarkeit ist für Konsumenten wichtig

Für die Befragten ist es ein entscheidender (64%) oder wichtiger  (35%) Faktor bei ihrer Kaufentscheidung, dass ein Haushaltsgerät eine  lange Lebensdauer hat. Nur ein Prozent betrachtet ihn als unwichtigen  Faktor. Ein Label, das die Reparierbarkeit von Produkten nach objektiven  Kriterien bewertet, wäre für die klare Mehrheit der Konsumenten ein  entscheidender (58%) oder wichtiger (39%) Faktor. 98 Prozent der  Befragten befürworten ein Reparatur-Label, nur zwei Prozent sind  dagegen. 96% wären zudem bereit, mehr für ein Produkt zu bezahlen, das  präzise Garantien für die Reparierbarkeit bietet. 38% der Befragten  wären nur bereit, einen kleinen Aufpreis zu bezahlen. 97% sagen, dass  sie bereits mindestens einmal ein Gerät, das noch in gutem Zustand war,  wegwerfen mussten, nur weil die Reparaturkosten zu hoch waren oder  Ersatzteile nicht verfügbar waren. Bei 34% geschah dies “viele Male”.  77% würden sogar ein Verkaufsverbot für bestimmte Produkte unterstützen,  die nicht repariert werden können.

Forderungen an die Politik

Dank der Umfrage verfügt die Konsumentenschutz-Allianz über konkrete  Daten zu den Konsumentenerwartungen. Sie wird die Forderungen in die  nationale Politik bringen und versuchen, eine entsprechende Gesetzgebung  voranzubringen. Konsumenten brauchen die richtigen Instrumente, um sich  gegen Wegwerfprodukte wehren zu können und die zu einem nachhaltigeren  Angebot führen. Gleichzeitig wird die Allianz der  Konsumentenschutz-Organisationen die Durchführung von Repair Cafés  wieder intensivieren, sobald es COVID-19-Situation erlaubt.